Wo Sie sind…
Dieser Raum wurde im Frühsommer 2005 im Zusammenhang mit der baulichen Erweiterung des katholischen Kirchenzentrums St. Petrus Embrachertal erstellt (Architekt Walter Hollenstein, Winterthur).
Warum dieser Raum…
Er lädt ein zur Besinnung, zur Stille, zum Gebet – in Ergänzung zu dem vertrauten Gebetsort am Seiteneingang der Kirche mit dem Tabernakel, der Muttergottesstatue, der Pietà, dem Opferkerzenständer und dem Fürbittbuch.
Im Andachtsraum soll noch von anderer Seite eine Annäherung, ein Herantasten ans Religiöse, ans Göttliche, ans Christliche ermöglicht werden. Die Elemente Wasser und Licht, die biblische Botschaft und das Kreuz Jesu Christi wollen in der Nüchternheit des Raumes helfen, zu sich zu kommen, zum Wesentlichen, in die Tiefe, zu Gott.
Von Kunst erfüllt…
Die künstlerische Idee für diesen hellen Raum der Stille und die 3 Acryl-Bilder an der Aussenwand stammen vom Zürcher Künstler Urs Kamm. Das schlichte Kreuz aus unbehandeltem Buchenholz und aus Granitstein ist ein Werk des Obwaldner Künstlers Alois Spichtig und kam im Dezember 2006 hinzu.
Was die Bilder und Texte ausdrücken wollen…
Der Künstler Urs Kamm liess sich inspirieren vom Wildbach, der unterhalb des Kirchenzentrums im Tal fliesst. Das Thema „Wasser“ wird aufgenommen im kleinen Brunnen (unter dem Kreuz) und in seinen 3 Bildern. Auf unseren Wunsch hin hat er biblische „Wasser“-Texte auf den unteren Teil seiner Bilder gemalt.
3 Texte, die von verschiedenen Aspekten des christlichen Glaubens erzählen (von links nach rechts):
Joh 4, 3-26: Die Begegnung von Jesus und der samaritischen Frau am Jakobsbrunnen
Da ist die Rede von dem „lebendigen Wasser“, das Jesus Christus gibt, das den Durst nach Leben und Sinn wirklich stillt.
Mt 14, 22-36: Der Gang Jesu auf dem Wasser und die Angst des Petrus unterzugehen
Eine Glaubensgeschichte, die Themen wie Angst, Zweifel und Vertrauen aufgreift.
Joh 13, 1-20: Die Fusswaschung (im Anschluss an das letzte Abendmahl)
Die Fusswaschung ist eine persönliche Demonstration Jesu für die Liebe und das Dienen: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“
Übrigens: In den beiden zuletzt genannten Texten ist Petrus neben Jesus der Hauptakteur. Petrus ist unser sympathischer Kirchenpatron, nicht nur weil er sich immer wieder positiv hervortut (Petrus, der Fels, auf den Jesus seine Kirche baut); sondern auch und vor allem, weil er wie wir seine Ecken, Kanten und Schwächen hat, z.B. in seiner Angst und in der Verleugnung Jesu.
Beichtmöglichkeit
Der Raum wurde im 2019 bei der Kirchenrenovation ergänzt mit einer Beichtmöglichkeit, da das einstige Beichtzimmer für die neu geschaffene Gebetsnische aufgehoben wurde.
Dazu kann eine Schwenkwand ausgefahren werden, die den Raum unterteilt. Davor kann sitzend auf einem Stuhl oder mit einer Kniebank gebeichtet werden.
Der Raum ist weitgehend Schalldicht, da ein dichter Wollvorhang vor die Glastüre gezogen werden kann.